Elternarbeit in der Kindertagesstätte

Elternarbeit ist ein grundlegendes Element für das Bestehen und Funktionieren der Kita in Elternselbstverwaltung. Es ist für uns selbstverständlich, dass sich alle Eltern engagieren und Verantwortung übernehmen. Ohne dieses Engagement kann unsere Kita nicht existieren.

Elternarbeit in der Praxis

Es besteht laut unserer Satzung die Verpflichtung, Elternarbeit zu leisten. Sie wird in Form von Arbeitsstunden aufgeschlüsselt. Die Arbeitsstundenregelung berücksichtigt dabei allein erziehende und Paar erziehende Eltern unterschiedlich. Eltern mit zwei Kindern leisten mehr Arbeitsstunden als solche mit nur einem Kind. Über Ausnahmen entscheidet der gemeinsame Elternabend. Die geleisteten Arbeitsstunden werden selbständig in Listen eingetragen und zentral gesammelt.

Sind nicht alle Arbeitsstunden geleistet worden, können bis zu zehn Fehlstunden nach Absprache mit dem Vorstand in das neue Kita-Jahr übertragen werden. Darüber hinausgehende Unterstunden sowie im letzten Kita-Jahr alle Unterstunden werden in Rechnung gestellt. Dies soll nochmals die absolute Notwendigkeit von regelmäßiger Elternarbeit verdeutlichen.

Elternarbeit ist in vielfältiger Weise möglich - allein, mit andern, zu Hause oder draußen. Zunächst einmal gilt der Besuch der regelmäßigen Treffen als Arbeitsstunden. Für Elternabende und die Vollversammlung werden zum Beispiel je zwei Arbeitsstunden angerechnet.

Ämter und Arbeitsgruppen

Zusätzlich gibt es jede Menge so genannter "Ämter" oder "AGs", die nach Lust und Laune, Neigung, Können und Neugierde ausgesucht werden können:

Jemand muss zu den Sitzungen des Dachverbandes der selbstverwalteten Kindergärten in Karlsruhe gehen und zu denen des Gewerbehofplenums, es müssen Arbeitszeugnisse geschrieben, die FSJler und der BFDler betreut, die Telefonrechnung aufgeschlüsselt, die Adressenliste aktualisiert, der Gewerbehof gefegt, Feste und Aktionen geplant und organisiert, Spielzeug repariert, Geschenke vorbereitet, Putzpläne erstellt, die Arbeitsstunden gesammelt, die Schlüssel verwaltet, das Aquarium gereinigt werden und noch viel, viel mehr...

Und für jede Tätigkeit gibt es jeweils eine/n Verantwortliche/n.

Sehr zeitintensiv, aber entsprechend unentbehrlich ist dabei der Vorstand, den wir auf der Vollversammlung wählen.

Verschiedene Arbeitsgruppen sollen langfristige Aufgaben und Ziele planen und umsetzen:

"AG-neue Eltern"
"Haus-und-Garten-Gruppe"
"Kochgruppe"

Die verschiedenen Fähigkeiten und Talente zusammenzuführen und gemeinsam zu organisieren, macht den Kita-Alltag unheimlich reich und bunt - und zwar nicht nur im Sinne organisatorischer und handwerklicher Notwendigkeiten, sondern gerade auch für die Kinder, wenn Eltern spannende Geschichten erzählen, Kinder schminken, Theater spielen, tanzen und vieles mehr.

Jedes neue Elternteil in der Kita ist herzlich dazu eingeladen, seine speziellen und individuellen Fähigkeiten in unser gemeinsames Haus einzubringen. Damit das Ganze einigermaßen übersichtlich bleibt, führen wir einen Profilordner, in dem wir Aufgabenstellung, Arbeitsbelastung und Zeitbedarf der jeweiligen Ämter und AGs zusammengestellt haben.

Denn schließlich soll die ausgesuchte Aktivität auch den Fähigkeiten und Interessen der Eltern entsprechen und - trotz vieler Arbeit - Spaß machen.

Ein zentraler Punkt sei am Ende erwähnt: das regelmäßige Putzen der Kita.

Wir springen ein, wenn unsere Putzkräfte im Urlaub oder krank sind und wenn Sonder-Putzaktionen (Frühjahrsputz, Küchen-Großputz, etc.) anstehen.

Puh, ist das nicht anstrengend?

Ja, Elternarbeit ist anstrengend!

Aber: Elternarbeit macht zusammen wesentlich mehr Spaß als man glaubt. Und es lohnt sich so nahe an den Kindern dran zu sein, so schnell sind die groß.